Die Bewahrung unseres kulturellen Erbes erfolgt zu großen Teilen in digitalen Sammlungen und alle digitalen Sammlungen beinhalten digitale Objekte. Jedoch können weder die Sammlungen noch die digitalen Objekte als homogen betrachtet werden.

Der Inhalt des Seminars ist ein Einblick in die Unterschiedlichkeit der 2 und 3D Digitalisierung von Objekten und die retrospektive Digitalisierung von Bildern und Text, die auf Standard- oder fragilen Material vorhanden sind sowie deren Erschließung, Sicherung und Veröffentlichung in einem Sammlungskontext.

Dazu werden Wichtigkeit und Bestandteile des FDM im Allgemeinen sowie aktuell verwendete Formate, Metadaten, Schnittstellen und weitere Standards im Besonderen betrachtet. Basiswissen um Datenmodellierung (UML) und Softwarearchitekturen (MVC) ergänzen das Programm.

Praktische Seminaranteile werden über die Installation, Konfiguration und Administration aktueller CMS und Repository-Software integriert. Dazu werden Wordpress und Drupal von den Studierenden auf lokalen Servern installiert und die Grundprinzipien von Content Management Systemen auch im Vergleich zu Typo3 besprochen.

Ergänzend dazu werden exemplarisch digitale Sammlungen mit der Software DSpace angelegt und hinsichtlich der Vorgaben eines sinnvollen FDM bewertet. Unterschiedliche Eigenschaften von verschiedenen Repositorientypen werden in diesem Kontext diskutiert.

Vorträge externer Expert:innen aus den Bereichen der Computerlinguistik, Archäoinformatik, digitalen geschichte und Kunstgeschichte sowie des Forschungsdatenmanagement (DCH) bereichern das Seminar genauso wie die Sachkenntnis und Erfahrungen der Mitarbeiter:innen des CCeHs und der Digitalisierungsabteilung der Universitätsbibliothek, die im Rahmen des Seminars besucht wird.

Konkret werden folgende Fragestellungen diskutiert:

  • Welche Unterschiede gibt es zwischen digitalen Bibliotheken, Archiven und Museen?
  • Was beinhaltet eine umfängliche Digitalisierung?
  • Kann jede Art von Sammlungen sinnvoll digital abgebildet werden?
  • Was leisten unterschiedliche 3D Scan Verfahren und welche Rolle spielt VR dabei?
  • Was macht eine Textdigitalisierung und -erfassung schwierig und unter welchen Umständen kann das automatisiert werden?
  • Wozu kann eine KI in einer digitalen Sammlung nützlich sein und warum läuft diese immer Gefahr, jede Art von Bias zu unterstützen?
  • Warum sind Metadaten, Schnittstellen und Standards irgendwie langweilig, aber essentiell notwendig und wie kann die Auffindbarkeit von digitalen Objekten verbessert werden?
  • Warum kann die Anwendung von Standards wie iconclass ethisch moralische Probleme aufwerfen?

Nach erfolgreichem Abschluss des Seminars kann eine Teilnahmebescheinigung (mit Note) beantragt werden.

Wenn alle vier Module des Zertifikatsprogramms erfolgreich belegt wurden, kann das Zertifikat beantragt werden.