Software
[Greenstone und DSpace auf eigenen Seiten]
Die Open-Source-Software OPUS wurde Ende der 1990er Jahre an der Universitätsbibliothek Stuttgart entwickelt, ist in php geschrieben und kann mit beliebigen SQL-Datenbanken betrieben werden. OPUS ist für Hochschulen frei verfügbar und basiert auf ebensolchen Softwarekomponenten. Bibliotheks-Service-Zentren hosten Projekt mit OPUS auf eigenen Servern für Bibliotheken, die die Software nicht selbst betreiben wollen.
OPUS ermöglicht das Einstellen, Administrieren und Recherchieren von elektronischen Publikationen über das Internet.
Dokumente können auf einen (Volltext)Server im pdf-Format hochgeladen werden und die für die Wiederauffindbarkeit wichtigen Metadaten, das mind. aus fünfzehn Basiselementen bestehende Dublin Core Metedata Element Set (DC), werden über ein HTML Formular eingegeben (Beispiel). Die Eingabe bibliographischer Daten ohne Volltexte ist ebenfalls möglich.
Um eine dauerhaften und stabilen Adressierung von Dokumenten zu gewährleisten werden Uniform Resource Names (URN) auf der Basis der NBN (National Bibliography Number) vergeben. Der Namensraum NBN geht auf eine gemeinsame Initiative der Nationalbibliotheken zurück, die Hoheit für die NBN obliegt in jedem Staat bei der jeweiligen Nationalbibliothek (Deutsche Nationalbibliothek).
Zur Verbesserung der Suche und um einen einfachen Datenaustausch zu ermöglichen, wurden die im Rahmen der Open Archives Initiative entwickelten Verfahren und Werkzeuge in OPUS integriert:
Mittels der XEPICUR Schnittstelle (XML-Datentransferformat zur Verwaltung von Persistent Identifiers) werden diese automatisch an die Deutsche Nationalbibliothek gemeldet, deren XMetaDiss Schnittstelle ein Metadatenformat bereitstellt, das zu internationalen Standards kompatibel ist, damit deutsche Online-Hochschulschriften auch in internationale Metadatensuchmaschinen eingebunden werden können.
Eine im Web verfügbare Maske ermöglicht eine Suche in den Volltexten mit der Search Engine: htDig und eine Suche innerhalb der Metadaten.
MyCoRe = My Content Repository ist ein Framework zur Präsentation und Verwaltung digitaler Inhalte und es ist ein ein hochkomplexes und modulares System zur Entwicklung von Dokumenten- und Publikationsservern, Archivanwendungen, Sammlungen von Digitalisaten oder vergleichbaren Repositorien und basiert auf der Ende 1997 an der Universität Essen entwickelten Dokumentenserversoftware MILESS.
Beispiel: Perspectivia
Das CoRe in MyCoRe steht für „Content Repository“ oder wahlweise für „Core“ (Kern), das „My“ für die lokale Anpassung und Nutzung. Der Open Source Kern ist als eine in der Programmiersprache Java implementierte Klassenbibliothek (mycore.jar) realisiert.
Auf MyCoRe basierende Anwendungen nutzen einen gemeinsamen Kern, der die typischerweise für solche Anwendungen erforderliche Funktionalität wie Metadatenverwaltung, Suchfunktionen, OAI Schnittstelle, ein Bildbetrachtungsmodul etc. bereitstellt. Dieser Kern kann um eigene, spezielle lokale Funktionen erweitert und per Konfiguration angepasst werden.
Aber Achtung: MyCoRe ist keine vollständige, unmittelbar einsetzbare Repository Software wie etwa OPUS oder EPrints, sondern ein Werkzeug zur Erstellung solcher und ähnlicher Anwendungen. Die Stärken von MyCoRe liegen in der Bereitstellung mächtiger, umfangreicher Funktionen und in der Flexibilität, beispielsweise sind das Metadatenmodell, die Weboberflächen, Such- und Eingabemasken frei konfigurierbar.
Funktionen
„Die Kernsoftware verfügt über alle wichtigen Funktionen, die ein Institutionelles Repositorium anbieten sollte: Unterstützung des Publikationsprozesses vom Autorenupload zur Klassifikation, Konfigurierbarkeit der Oberfläche und des Datenmodells über XML, Bereitstellung wichtiger Schnittstellen wie URNs, OAI, XMetaDiss, XEPICUR, Z39.50, MAB2, SOAP. Es unterstützt ein Video-Streaming
sowie eine Suche über Metadaten und Volltexte, selbst bei verteilten MyCoRe-Anwendungen. Damit ist das System auf den deutschen Raum spezifiziert und kann ohne größere Anpassungen sofort eingesetzt werden. Die Voraussetzung für einen längerfristigen Einsatz an einer Einrichtung, will man das Potenzial des Systems vollständig ausnutzen, ist allerdings die Bereitstellung von Programmierkapazitäten für Java-basierte Technologien.“
(Dobratz: Open-Source-Software zur Realisierung von Institutionellen Repositorien. ZfBB 54 (2007) 4-5, S.199-206.S. 204 )
Die Open Source Software EPrints wird seit 2000 von der School of Electronics and Computer Science an der University of Southampton, England, entwickelt und betreut. Sie eignet sich zum Aufbau von institutionellen Open Access Repositorien, ist aber auf Self Archiving, also die Eigenpublikation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschalftlern ausgerichtet.
EPrints ist in Perl geschrieben, arbeitet mit SQL Datenbanken und auf eine LAMP Architektur ausgerichtet, benötigt also ein Unix (Linux) Betriebsystem und einen Apache http Server. Seit einiger Zeit steht eine Windowsversion zur Verfügung.
Grundsätzlich ist es in der Standarddistribution einfach zu installieren und zu konfigurieren, erst das Einbinden von Erweiterungen erfordert Programmierkenntnisse.
EPrints verfügt über eine OAI-Schnittstelle, ermöglicht den Export der Metadatenformate MODS, METS, BiBTeX, OpenURLContextObject und unterstützt URNs. Ähnlich wie OPUS für den Einsatz in Deutschland optimiert ist, ist EPrints auf den englischsprachigen Bereich ausgerichtet und muss dementsprechend angepasst werden. Ein Hosting ist grundsätzlich möglich.
Online-Speicherdienste
Zenodo
Der EU finanzierte und durch das OpenAIRE-Konsortium betreute Online-Speicherdienst Zenodo ist hauptsächlich für die Wissenschaft gedacht und speichert wissenschaftsbezogene Datensätze, Software, Publikationen, Berichte, Präsentationen, Videos usw. Die dort gespeicherten Inhalte sind zitierfähig, da sie eine zitierbare DOI haben und der Repository-Dienst GitHub integriert ist. Es gibt eine Integration von ORCID, eine Nutzerstatistik und verschiedene Lizenzoptionen.