Thema

Als Anschauungsobjekt für diese Veranstaltung dient ein geheimnisvolles Manuskript (Voynich Manuskript), das seit Jahrhunderten jeden narrt, der versucht, ihm seine Botschaft abzuringen. Benannt ist es nach dem Mann, der es 1912 in der Villa Mondragone, einem Jesuitenstift in der Nähe von Rom, entdeckte. Seine Geschichte reicht aber viel weiter zurück. Bei der Analyse des Manuskripts spielen viele verschiedene Wissensgebiete eine Rolle - Kryptologie natürlich, aber auch die Entzifferung unbekannter Sprachen, Paläographie, Kodikologie, Semiotik, Botanik, Astrologie, Philosophie, Theologie und schließlich auch Beiträge zur künstlichen Intelligenz.


Veranstaltungsplan

Die Veranstaltung wird ausschließlich online stattfinden. Dabei spielen Video-Formate und Team-Meetings die bedeutendsten Rollen. In der ersten Sitzung der Veranstaltung werden die Studierenden in fünf bis sechs verschiedene Teams aufgeteilt, die jeweils spezifische Themen behandeln und für die zweite Hälfte der Veranstaltung Videos zu diesen Themen produzieren sollen. In den wöchentlichen Sitzungen bis Weihnachten wechseln sich dann vom Dozenten vorproduzierte Videos (mit Besprechung im Plenum) mit betreuten Team-Meetings der Studierenden ab. Innerhalb dieser Team-Meetings sollen in Rücksprache mit dem Dozenten die Inhalte der Videos festgelegt und die Umsetzung geplant werden. Im Januar präsentieren dann die Gruppen ihre produzierten Videos.

Für die erste Sitzung erhalten Sie einen Link zu einem Zoom-Meeting. In dieser Veranstaltung wird auch festgelegt, welche Plattfomen für den Rest des Semesters genutzt werden.


Semesterprogramm

Datum Uhrzeit Meeting Thema Links
02.11.2020 12:30 Zoom Organisatorisches, Einführung Video
09.11.2020 13:00 Riot Geschichte des VMS Video
16.11.2020 12:00 Zoom Aufgabenverteilung Teams
23.11.2020 13:00 Riot Geschichte der Kryptologie Video
30.11.2020 12:00 Zoom Fortschrittsberichte Teams
07.12.2020 13:00 Riot Analyse unbekannter Schriftsysteme
14.12.2020 12:00 Zoom Videokonzepte Teams
11.01.2021 12:00 Zoom Teamberichte Paläographie & Kodikologie
18.01.2021 12:00 Zoom Teamberichte Botanik & Graphemik
25.01.2021 12:00 Zoom Teambericht Morphologie
01.02.2021 12:00 Zoom Teambericht Universalsprache
08.02.2021 13:00 Zoom Zusammenfassung & Ausblick

Studienleistung (obligatorisch): Produktion eines Videos im Team

Insgesamt stehen sechs verschiedene Themen zur Verfügung, die von jeweils einem Team aus etwa drei Studierenden bearbeitet werden sollen:

  1. Paläographie: Wie viele Schreiber|innen schrieben am VMS?
  2. Kodikologie: Was lässt sich zur äußeren Erscheinung des VMS sagen?
  3. Botanik: Wie kann man die Zeichnungen des VMS identifizieren?
  4. Graphemik: Wie kann man die Zeichen des VMS identifizieren?
  5. Linguistik: Weshalb sind die Wörter des VMS so einzigartig?
  6. Sprachphilosophie: Was ist eine Universalsprache? Könnte dem VMS etwas Vergleichbares zugrunde liegen?
  7. Mystik: Was sind magische Sprachen? Könnte dem VMS etwas Vergleichbares zugrunde liegen? (Zusatzthema)

Die Themenstellungen und dazu notwendigen Ressourcen sind auf dieser Unterseite noch einmal genauer aufgeführt. Die Leistung jedes Teammitglieds muss innerhalb der Berichte nachvollziehbar sein. Ggfs muss sie gegenüber dem Dozenten dokumentiert werden.

Es ist außerdem möglich, dass im Laufe der Übung kleinere Hausaufgaben in ILIAS gestellt werden. Auch die rechtzeitige Bearbeitung dieser ist Teil der Studienleistung.


Prüfungsleistung (fakultativ): Vertiefung, Dokumentation

Es ist möglich, in Verbindung mit der Übung eine Prüfung in den Modulen AM2 (Angewandte Softwaretechnologie) oder EM2 (Digital Humanities) abzulegen. Im Normalfall schließt sich die Prüfungsleistung an die Studienleistung an, indem Sie die dort erarbeiteten Ergebnisse vertieft bzw. ausbaut (etwa durch weitere Arbeit mit den Softwaretools) und dokumentiert. Die Erarbeitung der Prüfungsleistung erfolgt bis Ende März 2021.


Material


Literatur

  • Allgemeine Einführungen zum VMS
    • Raymond Clemens, Deborah Harkness (2016): The Voynich Manuscript. Beinecke Rare Book and Manuscript Library, Yale University Press. New Haven & London
    • Mary E. D’Imperio (1978): The Voynich Manuscript. An Elegant Enigma (= A Cryptographic Series. 27). Aegean Park Press, Laguna Hills CA
    • Gerry Kennedy, Rob Churchill (2005): Der Voynich-Code. Das Buch, das niemand lesen kann. Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins
  • Allgemeine Einführungen zur Kryptologie
    • David Kahn (1967). The Codebreakers: The Story of Secret Writing. New York: Macmillan.Eine kurze Geschichte kyptographischer Verfahren
    • Friedrich Bauer (2007): Decrypted Secrets: methods and maxims of cryptology. Berlin u.a.: Springer.
  • Umfangreiche Webseiten mit Informationen zum VMS
  • Spezifische Theorien zum Geheimnis des VMS-Textes
    • Stephen Bax (2014): A proposed partial decoding of the Voynich script. Weblink
    • Nicholas Gibbs (2017): Voynich manuscript: the solution. Weblink
    • Bradley Hauer, Grzegorz Kondrack (2016): Decoding Anagrammed Texts Written in an Unknown Language and Script Weblink
    • Marcelo Montemurro, Damian Zanette (2013): Keywords and Co-Occurrence Patterns in the Voynich Manuscript: An Information-Theoretic Analysis Weblink
    • Jürgen Hermes (2012): Textprozessierung – Design und Applikation. PhD thesis, Universität zu Köln Weblink
    • Gordon Rugg, Gavin Taylor (2017): Hoaxing statistical features of the Voynich Manuscript. Cryptologia 41:3, 247-268.
    • Torsten Timm (2015): How the Voynich Manuscript was created. Weblink & (mit Andreas Schinner): A possible generating algorithm of the Voynich manuscript Weblink

Veranstaltungsmaterialien

ILIAS - Ordner zum Kurs