Erste Befehle auf der Konsole

Linux Konsole

Grundsätzlicher Aufbau eines Befehls:

 Befehl -Option Pfadangabe Dateinamen (immer mit return abschließen)

Beispiel Syntax des Befehls ‚ls‘:

ls  →  listet Verzeichniseinträge auf 

ls -a  →  listet alle Verzeichniseinträge auf  

ls -l  →  listet Verzeichniseinträge in langen Form auf

ls -al  →  listet alle Verzeichniseinträge in langen Form auf

ls -al Uni  →  listet alle Verzeichniseinträge des Verzeichnisses Uni in langen Form auf

ls -al Uni/bsi  →  listet alle Verzeichniseinträge des Verzeichnisses bsi in Uni in langen Form auf

SEHR WICHTIG: IMMER MIT PFADVERVOLLSTÄDIGUNG MITTELS TAB-TASTE ARBEITEN!!!

auch noch wichtig:

  • mit Pfeiltasten die letzen Befehle erneut aufrufen
  • es klappt nicht? zurück zur Eingabe: Control C
  • zurück ins Homeverzeichnis: cd ~ (~ steht immer für das Homeverzeichnis, / immer für das root-Verzeichnis!)
  • bei völliger Verzweiflung: Verbindung abschießen: Control D - putty neu starten

Tipps zu den Sonderzeichen

  • ‚~‘ ist eine ‚Tilde‘ – Windows/Linux: ‚Alt Gr‘ + ‚+‘, Mac: ‚Alt‘ + ’n‘
  • ‚|‘ bezeichnet eine ‚Pipe‘: Windows/Linux: ‚Alt Gr‘ + ‚<', Mac: ‚Alt‘ + ‚7‘

Video: Wie funktioniert die Shell

Video incl. putty: Linux Neuling? Die Wichtigsten Befehle auf Linux!


und jetzt geht es los:

Bitte legen Sie zunächst ein Verzeichnis mit Ihrem Namen im Verzeichnis ~/Studierende an: mkdir IhrName und wechseln Sie in das neue Verzeichnis mit cd IhrName.
Jetzt können Sie dort entspannt Ihre Übungen machen!

mkdir oder cp oder mv 1.Pfad/Ordnername 2.Pfad/Ordnername …
anlegen | kopieren | umbennen | verschieben von Ordnern

ls Verzeichnis ansehen

cd Pfadangabe oder .. innerhalb der Verzeichnisstruktur navigieren

Aufgabe
Erstellen Sie möglichst effizient:

  • 3 Ordner parallel: gis | javascript und | bildbearbeitung
  • je 2 Unterodner: toDo und finished
  • je 1 Unterordner corona in finished unterhalb von bildbearbeitung und javascript

rm Pfad/Dateiname Löschen von Dateien

rmdir Pfad/Ordnername Löschen von leeren Verzeichnissen

rm -rf Pfad/Dateiname Löschen von Verzeichnissen (auch mit Inhalt!)

Aufgabe
Löschen Sie das Verzeichnis corona in finished unterhalb von bildbearbeitung.

touch Pfad/Dateiname Anlegen von leeren Dateien

Aufgabe
Legen Sie in jeden der 3 Ordner eine leere Datei:
gis – koordinaten.txt
javascript/todo – neuestsScript
javascript/finished/corona – allesDigital

Löschen Sie den Ordner javascript/finished/corona

Zugriffsrechte

Schauen Sie sich die Rechtevergabe für Ihre Ordner und Dateien an. (ls -l)

Es wird unterschieden zwischen den Benutzergruppen

  1. u ser
  2. g roup
  3. o thers (world)

und den Rechten

  1. r – read
  2. w – write
  3. x – excutable

Beispiele:

directoy user group others
d rwx rwx rwx Ordner
user, group und others dürfen das Verzeichnis lesen, schreiben und ausführen
r-x r– Datei
user und group und dürfen die Datei lesen, aber nicht schreiben oder ausführen, others dürfen nichts

Rechtevergabe mit chmod

+ Recht vergeben und
– für Recht entziehen

Beispiele:
chmod o-w pfad/datei1 → Alle erhält keine Schreibrechte für die Datei datei1
chmod u+x pfad/datei1 pfad/datei2 … → User erhält execute access für die Datei datei1 und datei2

und …

chmod og-rw pfad/datei1 → Alle und Gruppe erhalten keine Schreib- und Leserechte für die Datei datei1

Aufgabe
Bitte verändern Sie die Rechte Ihrer Ordner/Dateien.
Die Verzeichnisse finished dürfen von allen gesehen aber von niemanden mehr verändert werden.
Die Verzeichnisse toDo dürfen nur vom user und der Gruppe gesehen und vom ausschließlich vom user verändert werden.
Die Verzeichnisse gis | javascript und | bildbearbeitung dürfen von allen gesehen aber nur vom user und von der Gruppe verändert werden.
Die Dateien koordinaten.txt darf jeder ansehen und niemand verändern.

Überlegen Sie nun, wie eine sinnvolle Rechtevergabe für folgende Situation aussehen könnte:

  1. Ordner für Dateiaustausch in der Gruppe
  2. Ordner für die Ablage finaler Dokumente
  3. Ordner für die eigenen, unfertigen Arbeiten
  4. Ordner für die Veröffentlichung von Dokumenten

Speicherplatzkontrolle und Handbuch

df „disk free“ zeigt den freien Festplattenspeicher an.

Aufgabe
Schauen Sie sich den freien Festplattenspeicher auf dem Server an.

Unverständlich? Handbuch konsultieren:

man df ist der Befehl zum Aufruf des Handbuches. Zurück zur Eingabe kommen Sie mit q.
oder df –help versuchen.

Ausgabeumleitung und more

Auch auf der Konsole gibt es viele verschiedene Texteditoren, ein Programm nur zum Ansehen von Dateien ist more. Verwendung: more Dateiname

Mittels Ausgangsdatei > Zieldatei
können Sie eine Ausgabeumleitung erreichen. So können Sie zum Beispiel mit ‚ls > filelist.txt‘ eine Auflistung der Verzeichniseinträge im aktuellen Verzeichnis in eine Textdatei namens filelist.txt schreiben lassen und nicht auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Mit ls ~ > filelistHome.txt können die Verzeichniseinträge des Home-Verzeichnis in eine Datei geschrieben werden.

Die nun erzeugte Datei können Sie mittels more an.
more pfad/dateineame gibt Textdateien seitenweise auf dem Bildschirm aus.
Zurück zur Eingabe kommen Sie mit q.

Aufgabe
Bitte erzeugen Sie eine Textdatei mit den Verzeichniseinträgen des Gruppen Verzeichnis in ihrem eigenen Verzeichnis.

cat Zusammenfügen von Dateien

cat Datei1 Datei2 > neueDatei

Aufgabe
Bitte fügen Sie die Dateien spannenderText1.txt und spannenderText2.txt zusammen in eine neue Datei namens spannendHoch2.txt.

Wörter / Zeilen zählen mit wc

wc Pfad/Dateiname --> Ausgabe der Anzahl der Zeilen Worte Zeichen der Datei
wc -l Pfad/Dateiname --> Ausgabe der Anzahl der Zeilen der Datei
wc -m Pfad/Dateiname --> Ausgabe der Anzahl der Zeichen der Datei
wc -w Pfad/Dateiname --> Ausgabe der Anzahl der Worte der Datei
wc -c Pfad/Dateiname --> Ausgabe der Anzahl der Bytes der Datei

Aufgabe
Wie viele Worte und Zeichen enthält die Datei spannendHoch2.txt ?

Dateien (wieder)finden

find Pfadangabe ab wo gesucht werden soll (. ~ /) Suchkriterium
Ermöglicht die Suche über Dateiattribute: Suchkriterium z.B. Name, Dateityp oder Zeit

Beispiele:
find . -type f → alle Dateien ab aktuellen Verzeichnis finden
find . -type d → alle Ordner ab aktuellen Verzeichnis finden
find ~ -type d → alle Ordner im Homeverzeichnis finden
find / -type d → alle Ordner ab dem Rootverzeichnis finden

grep -option Suchbegriff Dateiangabe

Suche über Dateiinhalte, z.B.
grep „Text“ * → sucht alle Dateien mit den Worten Text in allen Dateien.
grep „Text“ *.txt → sucht alle Dateien mit den Worten Text in allen Dateien mit der Endung .txt.
grep -c „Text“ * → sucht die Worte Text in allen Dateien und zählt die Vorkommen.
grep -i „Text“ * → sucht die Worte Text in allen Dateien und ignoriert Groß- und Kleinschreibung.

Und zum Schluss noch ein Befehl aus der Netzwerktechnologie:

ping ist ein Programm / Befehl zum Prüfen der Erreichbarkeit von anderen Rechnern oder Geräten über ein (beliebiges) Netzwerk. Der "angepingte" Netzwerkteilnehmer beantwortet die kurze Anfrage durch eine ebenso kurze Gegenantwort. Somit ist gezeigt, dass die grundsätzliche Erreichbarkeit der Teilnehmer untereinander gegeben ist.

Mit der Option -c kann die Anzahl der ping-Versuche angegeben werden:

Beispiel :
ping -c 4 ubuntuusers.de

Aufgabe
Bitte pingen Sie die Homepage der Uni an!

Befehle können an vielen Stellen im Internet nachgeschaut werden. Wichtige Befehle für das Webhosting gibt es z.B. bei checkdomain, eine gute Übersicht findet sich bei IONOS und hier ist ein Einsteiger Tutorial von Ubuntu . Und noch ein Video Tutorial, das ganz easy anfängt, später aber zur Hochform aufläuft! :)