Die Veranstaltung intendiert, die Darstellung und Vermittlung historischer und archäologischer Inhalte in und durch Computer- und Videospiele zu analysieren. Der zunehmende Einfluss interaktiver Wissensvermittlung durch die Spieleindustrie fordert die Fachwissenschaften auf, die problematische Differenz zwischen vergangener Wirklichkeit und fingierter Wirklichkeit der Spiele zu reflektieren und aktiv an der Entwicklung mitzuwirken. Wie realistisch kann, sollte und darf historische Vergangenheit dargestellt werden, um die zu vermittelnden Inhalte adäquat transferieren zu können? Lassen sich Computer- und Videospiele gestalten, die einerseits als visuell wahrnehmbare Abbilder historischer Ereignisse fungieren, andererseits Erklärungsangebote für historisch-gesellschaftliche Zusammenhänge bieten? Inwieweit transformiert sich Geschichte durch das Spiel zu etwas qualitativ anderem, zu kontrafaktischer Geschichte, die sich in der Frage "Was wäre gewesen, was wäre geworden, wenn..." manifestiert?
In dem Seminar werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Spiele mit (prä)historischen Inhalten spielen, analysieren und ihre Ergebnisse präsentieren. Im Rahmen der Studienleistung erstellt jede Gruppe ein Let’s Play Video, das die Analyse des Spiels dokumentiert. Die Videos werden am Ende des Semesters auf Youtube veröffentlicht.
Veranstaltungsformalia
- 15 Arbeitsplätze mit jeweils zwei Studierenden in einer Gruppe (1x Archäoinformatik / Archäologie, 1x Medieninformatik)
- KLIPS2: Besuch der ersten Veranstaltungssitzung sichert Fixplatz.
- Belegwünsche werden berücksichtigt, wenn Fixplätze frei werden.
- Vergabe der freigewordenen Fixplätze erfolgt in KLIPS2 nach dem "First come, first serve" Prinzip.
- Prüfungsleistung für Archäologinnen / Archäologen: Hausarbeit im Umfang von zehn Seiten, in dem die Umsetzung des Let's Play Videos dokumentiert und reflektiert wird unter Bezugnahme archäologischer Literaturrecherche.
- Studienleistung: Kurzvorträge, Vorbereitung von Thesenpapieren und Erstellung von Let's Play Videos in Gruppenarbeit.
- Modulprüfung Medieninformatik AM1 über Hauptseminar (in diesem Semester bei Prof. B. Mathiak)
Lernziele
- Kritische Reflektionsfähigkeit moderner Medien: Welche "Bilder" von Geschichte werden evoziert. Lässt sich Geschichte durch und in Computer-/Videogames erschöpfend und korrekt darstellen?
- Analyse von Computer- und Videogames auf Grundlage medienkulturwissenschaftlicher und archäologischer Fachkenntnis.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit.
- Anwendung von Videobearbeitungswerkzeugen.