Die Digital Humanities befassen sich mit der Konzeption, Entwicklung, Anwendung und kritischen Reflexion computer-basierter Verfahren und Werkzeuge für geistes- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Zu ihren Schwerpunkten zählen u.a. die Digitalisierung des kulturellen Erbes (Text, Bild, Objekt), die computergestützte Modellierung und Analyse dieser Daten und die Entwicklung von digitalen Infrastrukturen für die geisteswissenschaftliche Forschung. Konkrete Arbeits- und Forschungsfelder sind z.B. digitale Editionen, quantitative Textanalyse, Visualisierung komplexer Datenstrukturen oder die Theorie digitaler Medien.
Das Kolloquium bietet einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen des Faches. Dabei soll mittels Literaturstudium besonders das Verhältnis der Digital Humanities zu den klassischen Geisteswissenschaften einerseits und zu den Informationstechnologien andererseits erörtert werden.
Zu jeder Sitzung werden dazu Texte auf geeignete Weise zugänglich gemacht, über die danach jeweils diskutiert wird. Hierbei gilt das didaktische Modell der „Pflichtlektüre“ amerikanischer Universitäten: i.e., es gibt keine Referate, die Veranstaltungsleiter stellen einzelnen TeilnehmerInnen aber so lange konkrete Fragen zur Lektüre der letzten Woche, bis sich die Diskussion selbst trägt. „Hab ich nicht gelesen“ gilt nicht; „das Argument habe ich nicht verstanden, kann es aber beschreiben“, schon.